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Gemeinderat vom 11.09.2025

Zu Beginn der ersten Sitzung des Gemeinderates Pollenfeld nach der Sommerpause am 11. September 2025 standen zwei Bauanträge auf der Tagesordnung. Zu entscheiden war über einen Antrag auf Nachgenehmigung eines Gartenhäuschens und eines Wintergartens mit Anbau in Preith.

Da aus gemeindlicher Sicht keine Versagungsgründe bestehen, wurde das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Für das an die Garage angebaute Gartenhäuschen, das damit die Grenzbebauung mit einer Länge von neun Metern überschreitet, ist allerdings noch die baurechtliche Prüfung durch das Landratsamt notwendig.
Dagegen wurde das Einvernehmen zum Umbau und zur Erweiterung einer landwirtschaftlichen Berge- und Lagerhalle in Seuversholz einstimmig verweigert. Im Änderungsplan werden 16 Getreidesilos statt der ursprünglich geplanten vier Silos errichtet, dafür entfällt eines der geplanten Flachlager. Gründe für die Ablehnung sind die fehlende Stellungnahme des Amtes für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten, welche die Erforderlichkeit der geplanten Getreidesilos für den landwirtschaftlichen Betrieb bestätigen muss. Auch steht die Überprüfung des Landratsamtes noch aus, ob es sich hierbei um einen gewerblichen Betriebsteil des Agrarhandels des Antragstellers handelt. Durch den beantragten Umbau und die Intensivierung der Getreidelagerung (trocknen des Getreides, befüllen und entleeren, Zu- und Abfahrtsverkehr) ist es nach Ansicht des Gremiums nicht ausgeschlossen, dass für die Anwohner unzumutbare Beeinträchtigungen entstehen könnten, welche mit einem Dorfgebiet nicht vereinbar seien.

Windrad Pollenfeld

 
Foto: Über 266 Meter hoch sollen vier Windanlagen werden, die im Wald von Pollenfeld geplant sind. Der Gemeinderat fordert vom Bauherrn einen Geh- und Wegerechtsvertrag zur Errichtung (Foto: Siegfried Fries)

 

 Mehrheitlich abgelehnt wurde auch das gemeindliche Einvernehmen für der Antrag auf Errichtung und den Betrieb von vier Windenergieanlagen auf Grundstücken der Eybschen Heilig-Geist-Spital-Stiftung Eichstätt und eines Privatbesitzers im Waldgebiet südöstlich von Pollenfeld. Bauherr ist die Vattenfall Wind Pollenfeld GmbH. Die vier Windräder mit einer Nabenhöhe von 179 Metern und einer Gesamthöhe von 266,5 Metern sind auf der von der Gemeinde ausgewiesenen Konzentrationsfläche für Windkraft geplant. Grund für die Ablehnung ist nach mehrheitlicher Entscheidung des Gremiums, die noch nicht gesicherte Erschließung, da der Geh- und Wegerechtsvertrag mit den Bayerischen Staatsforsten noch nicht vorliegt.
Zu dieser Thematik passte ein Vortrag durch Lena Käsbauer vom Bayerischen Bauernverband (BBV) mit dem Thema „Windkraft Chancen und Risiken“. Die Referentin informierte die Räte über das Angebot des BBV, Gemeinden und Grundstückseigentümer bei Bürgerenergieprojekten zu begleiten und zu unterstützen. Ziel sei nach Aussage der Projektkoordinatorin die Umsetzung von Windenergieprojekten im Sinne des ländlichen Raumes. Windparks hätten laut Käsbauer ein großes ökonomisches Potenzial für die Entwicklung der Gemeinden. Entscheidend sei allerdings, wem die Windenergieanlagen, die im Rahmen der Regionalpläne gebaut werden, gehören, der Bürgergemeinschaft oder externen Investoren.

Aus der Sitzung:
• Der Gemeinderat beschloss den Erlass einer neuen Stellplatzsatzung, der aufgrund gesetzlicher Änderungen der Bayerischen Bauordnung notwendig geworden war. An der bisher festgelegten Anzahl von zwei Stellplätzen bei Gebäuden mit Wohnungen ändert sich nichts. Allerdings kann die Gemeinde künftig weder die Anlage der Stellplätze noch die Zufahrt zum Grundstück regeln.
• Festgelegt wurde die Höhe des Erfrischungsgeldes für die Wahlhelfer bei den Gemeinde- und Landkreiswahlen 2026. Demnach erhalten die Wahlhelfer eine Entschädigung von 60 Euro, der Wahlvorsteher zusätzlich eine Pauschale von 20 Euro. Sollte es zu einer Stichwahl am 22. März 2026 kommen, wird ein Erfrischungsgeld von 50 Euro, für den Wahlvorsteher zusätzlich 10 Euro als angemessen angesehen.
• Keine Einwände hatte das Gemeindegremium gegen die Aufstellung des Bebauungsplanes „Schulstraße Süd“ in Morsbach des Nachbarmarktes Titting.
• Die Estricharbeiten für den Umbau der Lagerhalle und des Jugendraumes in Weigersdorf wurden an eine Firma aus Seuversholz vergeben.
Bürgermeister Wolfgang Wechsler gab bekannt, dass der Radwegebau zwischen Weigersdorf und Preith am 13. Oktober beginnen wird. Außerdem sei geplant, die Bepflanzung im Baugebiet „Lange Hall“ in Seuversholz im Herbst dieses Jahres durchzuführen.